Linhart Cremers Bildstock von 1572

Linhart Cremers Bildstock von 1572 (Uissigheim)

Der Bildstock steht heute am nördlichen Ortsausgang Uissigheims, also am Beginn des Gamburger Wegs. Ich vermute, dass dies nicht sein Originalstandort ist, sondern er irgendwann kurz nach Ende des 2. Weltkriegs dort seinen neuen Platz fand, da ihn Cucuel & Eckert (1942) nicht erwähnen, ihn an seinem heutigen Standort aber sicher nicht übersehen hätten.
Der Bildstock ist in Form und Motiv typisch für einen Bildstock aus dem späten 16. Jahrhundert: Er ist offenbar monolithisch, also aus einem Stück, gefertigt und aus seinem relativ breiten, vierkantigen (vorne leicht abgefasten) Stamm wächst ein nur geringförmig breiteres Oberteil mit Satteldach. Auf dem Oberteil ist im Halbrelief das für die Zeit typische Motiv der Kreuzigungsszene mit –vermutlich- Maria und Johannes unterdem Kreuz zu sehen. (Evtl. handelt es sich auch um das Stifterehepaar.)

Direkt unter dem Bild –im untersten Bereich des breiteren Bildstockoberteils- folgt die kurze Stifterinschrift, die heute kaum mehr zu entziffern ist:
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Linhart Cremer
15 72

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Zwischen Vor- und Nachname (und zweiter und dritter Ziffer der Jahreszahl) ist aufrecht ein Rebmesser bzw. eine Sichel abgebildet, was vermutlich eher auf den Beruf des Stifters hinweisen soll als auf ein potentielles Unglück mit einem solchen Werkzeug als Grund der Bildstock-Errichtung.

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Direkt unter der Inschrift und damit gerade schon auf dem etwas schmaleren Stammteil des Bildstocks folgt ein weiteres Reliefbild: Zu sehen ist aus der Seitenansicht ein knieender Mann mit kurzem Rock bzw. Mantel und zum Gebet vor seiner Brust gefalteten Händen. Direkt vor sich hat er seinen Hut auf den Boden gelegt. Hierbei dürfte es sich höchstwahrscheinlich um den frommen Stifter handeln.

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Lauf & Uihlein (s.u.) wissen zu berichten, dass ein Linhart Kremer in der Rechnung über die Stiftsgefälle des Aschaffenburger Stifts in Bischofsheim vom Stiftsfaktor Balthasar Müller für das Rechnungsjahr 1563 bezeugt ist:
Uissigheimer Zinse gehoren auch ine die Presenz: Linhart Kremer 3 fl. weniger 6 d
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verwendete Quellen:

  1. Lauf, Helmut & Uihlein, Otto. Uissigheim im Spiegel seiner 1200jährigen Geschichte (Eigenverlag der Gemeinde Uissigheim, 1966), S. 387, Nr. 2

  2. GISterm Web; dort im Navigator (links) bei Datenquellen in der Kategorie Kleindenkmale im Main-Tauber-Kreis, Unterkategorie Külsheim, Kleindenkmale Uissigheim auswählen und anschließend auf der Karte daneben auf das Kleindenkmal-Symbol Nr. 2 klicken (Textinfos in Popup-Fenster werden eingeblendet).

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